NOAH Synthesis- North Sea Observation and Assessment of Habitats
Verbundprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderzeitraum 04 / 2016 – 04 / 2019
Teilprojektleitung Prof. Dr. habil. Gesine Witt
Kooperationspartner
Prof. Kay-Christian Emeis (Helmholtz-Zentrum Geesthacht)
PD Dr. Christian Winter (MARUM)
Prof. Michael Schlüter (AWI)
Dr. Berit Brockmeyer (BSH)
PD Dr. Ingrid Kröncke (Senckenberg)
Dr. Gerd Kraus (Thünen Institut)
Mitarbeiter
Mathias Reininghaus (Doktorand)
Projektbeschreibung:
Aufbauend auf der wissenschaftlichen Datengrundlage in NOAH1 sollen in der weiteren Projektphase neue Daten erhoben werden, die eine differenzierte Analyse zusätzlicher Räume zulassen und eine verbesserte Interpretation der aktuellen räumlichen und zeitlichen Belastungsentwicklung ermöglichen. Die Analyse und Interpretation soll durch die Bestimmung der Bioverfügbarkeit und des Risikos der Schadstoffe in Sedimentkernen für benthische Organismen erfolgen. Gleichzeitig werden die Benthosgemeinschaften, der Einfluss der Bioturbation auf die Schadstoffgradienten im Sedimentkern sowie die Schadstoffaufnahmepfade in die Organismen (z.B. Miesmuscheln und Wattwürmer) (gemeinsam mit dem Senckenberg am Meer) betrachtet. Zusammen mit der Untersuchung von bodennahen Schwebstoffen wird eine Quantifizierung der Austauschprozesse zwischen Sediment und Wasserphase an ausgewählten MARNET Stationen in Nord- und Ostsee erfolgen (gemeinsam mit dem BSH). Die Untersuchungen dienen der Bestimmung der Schadstoffgradienten und damit der Richtung der Austausch- und Transportprozesse zwischen Bodenwasser und Sediment.
Eine Ausweitung und Weiterentwicklung von stoff- und effektbezogene Screeningtests in Phase 2 soll der Identifikation von Problemstoffen dienen, sowie zur Entwicklung von weiteren Bewertungskriterien für die MSRL beitragen. Bereits ermittelte Schadstoffmuster und –konzentrationen werden in den Biotest mit typischen marinen Organismen (Leuchtbakterientest, verschiedene Algentests für limnische und marine Algen, Corphientest und Fischeitest (zusammen mit vTI) eingebracht, um das ökotoxikologische Risiko abzuschätzen.
Die Ergebnisse werden maßgeblich die Weiterentwicklung des OSPAR, HELCOM und MSRL Monitorings und deren Bewertungsverfahren stärken. Als Parameter für die Risikobewertung gewinnt die frei gelöste Wasserkonzentration immer höhere Bedeutung (ICES; MSRL). In NOAH2 soll die Kombination mit den Biotests als innovativer Indikator für die MSRL zur Bewertung des Sedimentrisikos entwickelt werden (Deskriptor 8 und 9). Dieser Indikator soll Entscheidungsträgern dazu dienen, die Auswirkungen anthropogener Eingriffe auf das Sediment beurteilen zu können (z.B. Schadstofffreisetzung durch wachsende Nutzung des Meeres wie Öl-, Gas- und Sandentnahme und die zu erwartenden Risiken).
Weitere Infos zum Projekt finden Sie hier: http://www.noah-project.de/