PASSEDOBLE

Passive Sampling und Passive Dosing – ein innovativer Ansatz zur kombinierten chemischen und
biologischen Analyse hydrophoben organischen Schadstoffen im Sediment-Porenwasser mariner
Systeme

Einzelprojektförderung durch die Deutsche ForschungsgemeinschaftDFG

Förderzeitraum 01/2016 – 01/2019

Projektleiter

Prof. Dr. habil. Gesine Witt

Prof. Dr. Henner Hollert (RWTH Aachen)

Mitarbeiter

Dr. Naela Nabo (HAW Hamburg)

Dr. Nora Niehus (RWTH Aachen)

Projektbeschreibung

Ziel der Meeresstrategierichtlinie (MSRL) ist das Erreichen eines guten Umweltzustands der europäischen Meeresgewässer bis zum Jahr 2020. Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung von innovativen Indikatoren, die eine räumlich strukturierte Beschreibung und Bewertung der Belastungssituation und des Risikopotenzials von sedimentgebundenen Schadstoffen in marinen Systemen ermöglichen.

Dieses Projekt wird es zum ersten Mal ermöglichen, Daten zur Toxizität der Porenwasserkonzentration von Schadstoffen mit sehr geringer Unsicherheit zu erheben, direkt mit einer chemischen Analyse zu korrelieren und schließlich über entsprechende künstliche Mischungen zu verifizieren. Um dies zu erreichen, wird in diesem Projekt ein in situ Gleichgewichtssammlers (Passivsammlers) auf Basis der Festphasenmikroextraktion (passive sampling) für die Untersuchung von hydrophoben organischen Schadstoffen im marinen Bereich adaptiert. Anschließend werden die  mittels PDMS-Hohlfasern gesammelten Schadstoffmischungen  direkt durch passive dosing in kleinskalige Biotestsysteme eingebracht. Durch Verzicht auf die vorherige Extraktion der Fasern wird das Risiko, die ursprüngliche Probenzusammensetzung zu verändern, deutlich reduziert. Erhobene Daten sind daher in hohem Maße repräsentativ für die tatsächliche Belastungssituation vor Ort. Desweiteren werden die  analysierten Schadstoffmischungen künstlich wiederhergestellt, um sie mittels passive dosing in unterschiedlichen Konzentrationen in Biotests zu untersuchen. Damit sollen Konzentrations-Wirkungskurven erstellt werden, die es erlauben, das von den sedimentgebundenen Schadstoffen ausgehende Risiko abzuschätzen (Mischtoxizität).