„Jugend forscht“ – Regionalwettbewerb im Fach Chemie gewonnen
Drei Monate haben Lea Kasch (16), Nele Tornow (15) und Lisa Philipp (15), von der Alfred-Nobel Schule Geesthacht, mit Unterstützung von Prof. Dr. Witt und ihrer Doktorandin Nora Niehus die Gefahren von Mikroplastik erforscht. Mikroplastik (kurz MPP) sind Plastikteilchen einer Größe von weniger als 5mm, die in vielen Alltagsprodukten aus Plastik enthalten sind, da sich diese inert und vielseitig einsetzbar machen lassen.
Inertheit, Lipophilie und Unpolarität führen dazu, dass es sich sehr langsam zersetzt und sich schnell mit Schadstoffen anreichert. Aus Kosmetika gelangen MPP in die Umwelt, da Kläranlagen diese noch nicht filtern können, lagert sich im Sediment ab und reichert sich dort bis zum Eintritt des Fließgleichgewichts mit lipophilen Schadstoffen an. Die Schadstoffe aus dem Plastik werden von den Sedimentbewohnern wie Muscheln oder Würmern aufgenommen und gelangen durch die Nahrungskette bis zum Menschen.
Während des Projektes untersuchten die Schülerinnen Sediment- und Miesmuschelproben mit Hilfe von einem Silikonmaterial, welches als Vertreter des Mikroplastiks ausgewählt wurde. Das Silikon sammelt genau wie beispielsweise ein Wattwurm Schadstoffe. So wollten sie herausfinden, wie gefährlich die vom Plastik aufgenommenen Schadstoffe, wie PAKs oder PCBs dem Wurm oder der Muschel werden können (wissenschaftlich als Bioverfügbarkeit bezeichnet). Die Untersuchungen auf den Schadstoffgehalt zeigten zum Teil eine hohe Belastung.
Gleichzeitig konnten sie in verschiedenen Kosmetika sehr hohe Anteile an Mikroplastik nachweisen. Schadstoffe und Mikroplastik können Schädigungen wie zum Beispiel Entzündungen im Gewebe von Muscheln oder Impotenz bei Männern hervorrufen. „Mit diesem Projekt wollten wir vor den Gefahren des Mikroplastiks warnen und an das Umweltbewusstsein der Menschen appellieren“ (Nele Tornow). Am 13.02.15 gewannen sie den Ersten Platz im Bereich Chemie und somit die Zulassung zum Landeswettbewerb am 25.03.15 in Kiel.